LE DESORDRE

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PRISONNIERES & PRISONNIERS POLITIQUES, LUTTES, GEORGES IBRAHIM ABDALLAH, جورج ابراهيم عبدالله


La cause de Georges Abdallah invitée à Dortmund

Publié par LE DESORDRE sur 29 Juin 2014, 20:23pm

Catégories : #Georges Abdallah, #GA - Mobilisation

La fête de la presse UZ (Unsere Zeit), journal hebdomadaire du DKP (Parti Communiste Allemand) avait lieu à Dortmund du 27 au 29 juin 2014.

Des camarades du soutien de Bagnolet pour la libération de Georges Abdallah étaient invités par le DKP de la région de la Sarre et de la Rhénanie Palatinat en accord avec la commission internationale du parti. Un débat a eu lieu sur le stand de la région avec à la tribune le représentant du Parti Communiste Libanais en Allemagne ; un membre du Front Démocratique de Libération de la Palestine, un représentant du DKP de la région du Palatinat et les camarades de Bagnolet.

Une banderole Georges Ibrahim Abdallah à la fête UZ DKP Dortmund Allemagne Juin 2014
Une banderole Georges Ibrahim Abdallah à la fête UZ DKP Dortmund Allemagne Juin 2014
Une banderole Georges Ibrahim Abdallah à la fête UZ DKP Dortmund Allemagne Juin 2014

Une banderole Georges Ibrahim Abdallah à la fête UZ DKP Dortmund Allemagne Juin 2014

Freiheit für Georges Ibrahim Abdallah

Vor 30 Jahren wurde der arabische Widerstandskämpfer Georges Abdallah am 24.Oktober 1984 in Lyon verhaftet. Seitdem ist er in Frankreich im Knast.

Georges Abdallah wurde 1951 im Nordlibanon geboren und stammt aus einer maronitischen Familie (katholische Christen des Nahen Ostens).

Mit der Gründung des Staates Israel, 1948, wurden viele Palästinenser vertrieben (von den Palästinensern Nakba genannt, die Katastrophe). Sie flüchteten in arabische Nachbarländer u.a. auch in den Libanon.

Ihre Anwesenheit im Libanon und ihre revolutionären Aktivitäten hatten starken Einfluss auf Georges Abdallahs Lebensweg.

1971 geht er zur PFLP (Volksfront zur Befreiung Palästinas).

Um die zunehmenden Angriffe palästinensischer Kommandos aus dem Libanon auf israelisches Staatsgebiet zu unterbinden und den Widerstand zu zerschlagen, besetzte Israel 1978 den Süden des Libanon bis zum Litani-Fluss.

Georges Abdallah beteiligt sich an den Kämpfen gegen die Invasion der zionistischen Streitkräfte und wird im Südlibanon verwundet.

Anfang der 80er wurde die marxistische Organisation FARL (bewaffnete revolutionäre libanesische Fraktion) gegründet, von der Georges Abdallah Teil war.

Die FARL kämpfte bewaffnet gegen die von den USA unterstützte israelische Besatzung und trug den Krieg auch in die Metropolen. So übernahmen sie die Verantwortung für Erschießung des US-Militärattachés Charles Ray – am 18. Januar 1982 und für die Erschießung von Jakob Barsimantov, einem Agenten des israelischen Geheimdienstes Mossad, am 3. April 1982.

Beide Aktionen fanden in Paris statt und zielten auf Verantwortliche für den Krieg im Libanon und die Situation der Palästinenser.

Im Juni 1982 bombardiert Israel die Lager der PLO im Libanon und besetzt Beirut.

25 000 Tote in drei Monaten.

Im August wird die PLO gezwungen Beirut zu verlassen. Die USA hatten die Sicherheit der palästinensischen Zivilbevölkerung garantiert,

die nach Abzug der PLO ohne militärischen Schutz blieb.

Im September dringen falangistische (rechtsextreme) libanesische Milizen in die von der israelischen Armee umzingelten palästinensischen Lager Sabra und Schatila (bei Beirut) ein. Es kommt zu Massakern an der Bevölkerung in den Lagern. In zwei Tagen werden mehrere tausend Palästinenserinnen und Palästinenser getötet.

Ende der 80er Jahre wurde Georges Abdallah wegen Mittäterschaft an der Erschießung des israelischen Geheimagenten und des US-Militärattachés verurteilt.

Für diejenigen, die Regimes bekämpfen, die solche Massaker begehen, kennt die Justiz kein Pardon!

Georges Abdallah wurde durch einen „Sondergerichtshof“ zu einer lebenslänglichen Strafe mit einer Mindesthaftzeit von 15 Jahren verurteilt. Die Mindesthaftzeit ist seit 1999 um.

Acht Anträge auf Freilassung wurden bereits abgelehnt.

Georges ist seit fast 30 Jahren in französischen Knästen eingesperrt und der französische Staat weigert sich weiterhin ihn freizulassen.

Noch 2012 haben Abgeordnete des US-Kongresses sowohl Republikaner als auch Demokraten, ein Schreiben unterzeichnet, in dem sie sich gegen eine eventuelle Freilassung von Georges Abdallah gewandt haben.

Die französische Justiz begründet dieses tatsächlich lebenslange Wegsperren mit Georges Abdallahs festen politischen Überzeugungen. Auch im Gefängnis hat er nicht aufgehört zu kämpfen. So beteiligte er sich an den Aktionen von baskischen, türkischen und kurdischen Gefangenen, zuletzt mit einem Solidaritätshungerstreik mit dem Streik der palästinensischen Gefangenen in israelischer Administrativhaft.

Heute sind über 5200 palästinensische Gefangene in israelischen Gefängnissen eingekerkert.

Die Mobilisierung für ihre Freilassung und für die Freilassung von Georges Abdallah sind Teil des Kampfes für die Selbstbestimmung Palästinas.

Die politische Entscheidung Georges Abdallah weiter gefangen zu halten wird stets mit formaljuristischen Argumenten begründet.

Im Januar 2013 ging bereits seine anstehende Freilassung durch die Medien, mit dem Nebensatz: „sofern der Innenminister die Ausweisung unterzeichnet“.

Das Ergebnis: obwohl das Gericht auf Freilassung auf Bewährung entschieden hatte, ist Georges Abdallah immer noch im Hochsicherheitsgefäng-nis von Lannemezan am Fuße der französischen Pyrenäen eingesperrt.

Er hat dazu geschrieben: “es gibt immer einen Richter, ein Gericht und eine Zeremonie, die letzten Endes eine juristische Entscheidung aus der Tasche zieht, nach einer Verhandlung, Anwaltsplädoyers, einem Urteil etc.“

Georges Anwalt hat mittlerweile einen neuen Antrag auf Freilassung, den neunten!, gestellt.

Jede Etappe dieser Zeremonie dauert Monate um Monate. Vor September ist mit keiner Antwort zu rechnen.

Seit einigen Jahren gewinnt die Mobilisierung für Georges Freilassung international an Breite und Kraft. Es entstehen überall in Frankreich und in vielen anderen Ländern Initiativen:

So gibt es Sit-ins vor französischen Botschaften und Konsulaten, Interventionen bei der UN- Menschenrechtskommission, Veranstaltungen, Kundgebungen, Demos. Die Verbindung zu den palästinensischen Gefangenen ist eine Selbstver-ständlichkeit

Um der Forderung nach seiner Freilassung Nachdruck zu verleihen, wurde Georges Abdallah im Dezember 2013 zum Ehrenbürger der Stadt Bagnolet ernannt. Bagnolet ist eine traditionell linke Stadt und wurde bis zu den Kommunal-wahlen im März 2014 von der PCF regiert. Bagnolet, bei Paris, ist Partnerstadt des Palästinenserlagers Schatila im Libanon.

Die Reaktionen der Gegenseite auf diese Ernennung zum Ehrenbürger waren erwartungsgemäß scharf.*

Die Initiativen für Georges Abdallahs Freilassung müssen noch zahlreicher und auch in der BRD begonnen werden!

Freiheit für die palästinensischen Gefangenen – Freiheit für Georges Abdallah

Juni 2014 - GenossInnen aus Bagnolet

Kontakt:

abdallah.libre@gmx.fr

* Kaum war im Stadtrat die Ehrenbürgerschaft beschlossen, wurde sie von PS, Rechtsextremen, UMP, und zionistischen Verbänden in Frankreich und dann auch von der Präfektur attackiert.

Unter diesem Druck hat das Verwaltungsgericht die Ehrenbürgerschaft ausgesetzt.

Brief von Georges Ibrahim Abdallah, nachdem klar war, dass er entgegen der Ankündigung seiner Freilassung weiterhin auf unbestimmte Zeit gefangen bleibt:

Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freundinnen und Freunde,

Anfang des Jahres, ging mir manchmal nachts durch den Kopf, dass bald, sehr bald sogar, nicht mehr diese scheußlichen Mauern zwischen uns liegen werden, wenn ich mich an Euch, FreundInnen und GenossInnen, wende. Ich sagte mir, dass es sehr wahrscheinlich nur noch eine Frage von wenigen Wochen sein wird, bis wir die Möglichkeit haben, uns weit weg von diesem finsteren Ort zu sehen...dass ich Euch dann alle begrüßen und sogar fest umarmen und Eure Gesichter aus der Nähe sehen könnte, Euch zuhören und mit Euch sprechen könnte, ohne irgendwelche Tricks anzuwenden, mit denen ich versucht habe, den Bedingungen der Gefangenschaft ein wenig zu entkommen.

Selbstverständlich habe ich mir auch gesagt, dass wir genügend Zeit hätten zum diskutieren und Lehren aus den Solidaritätsinitiativen zu ziehen, die ihr über die langen Jahre meiner Gefangenschaft habt entwickeln können.

Wie viele andere GenossInnen und FreundInnen habe ich die verschiedenen Botschaften, „Ratschläge“ und andere Ansinnen, die an die Behörden meines Landes gerichtet waren, besonders aufmerksam verfolgt.

GenossInnen, ab Mitte Februar ließen die Manöver der französischen Regierung keinen baldigen positiven Ausgang mehr vermuten.

Nach mehreren Monaten Unentschlossenheit hat die Regierung einen Schnitt gemacht: es kommt nicht in Frage Abdallah raus zu lassen.

Und natürlich stehen die Richter des Kassationsgerichts immer parat, um die Entscheidung zu kaschieren und zu billigen ... und die lapidaren Formeln gehen ihnen mit Sicherheit nie aus: „ der Antrag auf Freilassung ist nicht zulässig“. Und so lautete ihr Urteil vom 4.April

Ihr wisst bestimmt, Genossinnen und Genossen, dass in den letzten Monaten überall Solidaritätsinitiativen entstanden sind, hier in Frankreich, und auch andernorts und vor allem im Libanon .., und immer im legalen Rahmen der in den jeweiligen Ländern geltenden Gesetze. Trotzdem, oder vielleicht deswegen, haben die direkt betroffenen imperialistischen Behörden es für besser gehalten, das Urteil des Strafvollzugsgerichtes und auch das des Appellationsgerichts aufzuheben und mich weiterhin in den Kerkern der Republik festzuhalten.

Wie immer meinen diese kriminellen reaktionären Behörden, dass alles mit der Zeit nachlässt, sich erschöpft und vielleicht verschwindet. Aber sie irren sich und haben sich in diesem Punkt immer schon geirrt. Und die Tatsachen liegen auf dem Tisch, so hartnäckig, dass man sie nicht außer Acht lassen kann. Seit so vielen Jahren sitzen mehrere Tausende in den zionistischen Kerkern und ihr Widerstand ist, genährt durch die unerschöpfliche solidarische Eigendynamik der Bevölkerung, immer noch ungebrochen.

Genossinnen und Genossen, wie ihr wisst, wird in diesen Tagen der Nakba von 1948 gedacht. Sie ist allgegenwärtig, eine klaffende Wunde.... eine Wunde, die immer noch blutet...ein ganzes Volk ist damit verknüpft. Sie ist überall und in allem. Sie ist Flüchtlingslager und Elendsgassen und Massaker und Terror und ständige Erniedrigung. Sie ist die Alten und die weniger Alten, die ein ganzes Leben auf die Stunde der Rückkehr warten und dabei voller Zärtlichkeit die alten Schlüssel in den Händen halten, die bis zum heutigen Tag vom Vater an den Sohn weitergegeben werden. Sie ist das Verbrechen, das vor den Augen der Welt wiederholt wird. Die Imperialisten von überall haben sich daran beteiligt und unterstützen weiterhin, auf die eine oder andere Art, die Beraubung und die Zerstörung eines ganzen Volkes...

Wie ihr seht, liebe Genossinnen und Genossen, ist die Nakba weit entfernt davon, ein schmerzhafter Moment zu sein, der der Vergangenheit angehört, dessen man aus Respekt vor den Ahnen gedenkt. Sie ist der gelebte Alltag eines ganzen Volkes. Aus ihrem Schoss kommen ganze Kolonnen von Fedayin und die Kinder der Intifada. Sie ist das alltägliche Palästina.

Genossinnen und Genossen, einst sagte Ben Gurion wie alle reaktionären Kriminellen der 40er Jahre, zu denen, die ihn vor der palästinensischen Revolution warnten. „... auch Sachen wie diese altern mit der Zeit, und enden damit, dass sie sterben und verschwinden.“

Aber sechs Jahrzehnte später ist Palästina immer noch da, genauso lebendig und widerständig. Die Entschlossenheit der palästinensischen Volksmassen ist unerschütterlicher denn je, trotz des Terrors und trotz aller erdenklichen Scheußlichkeiten. Auch die palästinensischen Gefangenen sind trotz der langen Jahre immer noch da. Ihren Kerkermeistern stehen sie aufrecht gegenüber und verkörpern den heldenhaften Widerstand Palästinas und beweisen allen Ben Gurions, dass Palästina nicht nur leben, sondern sicher auch siegen wird.

Solidarität ist eine Waffe, Genossinnen und Genossen, nutzen wir sie gut!

Mit Sicherheit begegnet man ihrer kriminellen Verbissenheit nicht damit, dass man hie und da nach juristischen Tricks sucht, sondern eher dadurch, dass man unerschütterliche Entschlossenheit im Kampf gegen ihr kriminelles imperialistisches System beweist.

Nieder mit dem Imperialismus und seinen zionistischen Kettenhunden und anderen arabischen Reaktionären!

Ruhm den kämpfenden Massen

Ehre den Märtyrern!

Gemeinsam, Genossinnen und Genossen, und nur gemeinsam, werden wir siegen!

Ich grüße euch alle von ganzem Herzen

Euer Genosse Georges Ibrahim Abdallah

Samstag, 18.Mai 2013

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